Nierenzentrum Wertheim
Erweiterungsbau in der Rotkreuzklinik Wertheim, 2019
Auftraggeber: Nierenzentrum Wertheim, Dr. med. Seibold, Dr. med. Breunig
Innenarchitektur, Raumbildender Ausbau, Baumanagement, Möblierung und Ausstattung, Beleuchtung, Bilderwelt, Orientierungssystem
Der Dialyseprozess im Fokus der Planung.
Für den Umzug des örtlichen Nierenzentrums stand in der Rotkreuz Klinik Wertheim eine größere Fläche zur Verfügung. Die ursprünglich für einen anderen Verwendungszweck geplanten Räumlichkeiten wurden durch eine stringent an den Dialyseprozessen ausgerichtete Planung in eine funktionale, offene und trotzdem die Privatsphäre beachtende Dialyse umgewandelt.
Die Dialysebereiche sind durch Möbel-
einbauten und Trennwände aus Holz-Glas-Kombinationen abgeteilt. Durch die farblich abgesetzten Bodenbeläge in den Verkehrs-
bereichen werden diese optisch unterstützt.
Diskretion.
Durch Glasabtrennungen wirken auch kleine Räume größer und können optimal in die Gesamtgestaltung einbezogen werden. Für Diskretion sorgt die spezielle, schalldichte Konstruktion der Tür.
Die Zwischenwartebereiche wurden mit Systemmöbeln ausgestattet, die in der Polsterfarbe auf die Gesamtgestaltung eingehen.
Die Schaltzentrale.
In funktionaler Einheit mit Patientengarderobe und Wartebereich wurde direkt am Dialyseeingang ein Empfang mit Backoffice realisiert. Von hier aus werden die Zugangskontrolle, der Hol- und Bringdienst und alle weiteren organisatorischen Tätigkeiten koordiniert. Alle administrativen Themen können mit den Patienten vor oder nach der Dialyse außerhalb des eigentlichen Behandlungsbereichs besprochen werden.
Eine zusätzliche Eingangstür sorgt für Ruhe im eigentlichen Dialysebereich und dient als zusätzlicher Infektionsschutz. Durch eine Glasscheibe ist ein verdeckter Arbeitsplatz für Verwaltungsaufgaben vom Wartebereich der Patienten abgeschirmt.
Ausreichend dimensionierte Garderoben sorgen für Komfort. Den Dialysepatienten stehen während der Behandlung oder in Wartezeiten Schließfächer für ihre Wertsachen zur Verfügung.
Insel für Struktur.
Eine zentrale Möbelinsel strukturiert den offenen Dialyseraum und trennt verschiedene Bereiche auch optisch voneinander.
Der praktische Raumteiler fungiert gleichzeitig als Schrank für patienteneigene Wäsche, Waschbecken, reiner Arbeitsplatz und Vorratsbereich – natürlich alles hygienisch einwandfrei voneinander separiert.
Die richtige Stimmung.
Großformatige Bilder – teilweise mit Regionalbezug – zeigen die Heimatverbundenheit der Praxisbetreiber und geben den Patienten Geborgenheit.
Der „gelbe“ Bereich.
Patienten, die mit Krankheitserregern infiziert sind, müssen oft separiert behandelt werden. Für die Erreger, die in der ambulanten Dialyse eine Rolle spielen, ist kein Isolierzimmer mit Schleuse
notwendig. Trotzdem sollte eine funktionale Trennung der Bereiche möglich sein.
Im Nierenzentrum Wertheim wurde dies durch zwei gut einsehbare Akutzimmer umgesetzt, die für eine durchgängige Überwachung mit einer Glaswand abgetrennt wurden. Die persönliche Schutzausrüstung für das Einschleusen wird in einem in die Wand eingelassenen Regalsystem gelagert und nach Gebrauch hier entsorgt.
Porentief rein.
Die Nassstrecke besteht aus porenlosem, fugenfreiem, extrem verschleißfestem und pflegeleichtem Mineralwerkstoff.